Die Adventszeit in Deutschland ist geprägt von einem besonderen Zauber: Überall im Land erstrahlen Weihnachtsmärkte in festlichem Glanz. Mit ihren geschmückten Buden, dem Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln und dem Klang von Weihnachtsliedern schaffen sie eine einzigartige Atmosphäre, die sowohl Einheimische als auch Touristen in ihren Bann zieht. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands vor.
1. Nürnberger Christkindlesmarkt
Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist einer der ältesten und bekanntesten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Seine Tradition reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Auf dem Hauptmarkt vor der imposanten Kulisse der Frauenkirche werden in rund 180 Holzbuden traditionelle Weihnachtsartikel, Kunsthandwerk und kulinarische Spezialitäten angeboten.
Besonders berühmt ist der Markt für seine "Nürnberger Lebkuchen" und die "Nürnberger Rostbratwürste". Ein Highlight ist die Eröffnungszeremonie, bei der das Nürnberger Christkind vom Balkon der Frauenkirche den Markt feierlich eröffnet. Der Markt öffnet traditionell am Freitag vor dem ersten Advent und endet am 24. Dezember.
2. Dresdner Striezelmarkt
Der Dresdner Striezelmarkt ist mit über 580 Jahren der älteste dokumentierte Weihnachtsmarkt Deutschlands. Seinen Namen verdankt er dem Dresdner Christstollen, der früher als "Striezel" bezeichnet wurde. Auf dem Altmarkt im Herzen der Stadt präsentieren über 230 Stände eine Vielzahl an Kunsthandwerk und traditionellen Erzeugnissen aus der Region.
Zu den Besonderheiten des Marktes gehören die weltgrößte Erzgebirgspyramide, der Pflaumentoffel – eine traditionelle sächsische Weihnachtsfigur aus getrockneten Pflaumen – und natürlich der berühmte Dresdner Christstollen. Ein Besuch des Striezelmarktes lässt sich hervorragend mit einer Besichtigung der barocken Altstadt Dresdens verbinden.
3. Münchner Christkindlmarkt
Mitten im Herzen von München, auf dem Marienplatz, findet alljährlich der Münchner Christkindlmarkt statt. Vor der beeindruckenden Kulisse des Neuen Rathauses und unter dem großen Weihnachtsbaum bieten etwa 140 Stände ihre Waren an. Eine Besonderheit dieses Marktes ist die "Himmelswerkstatt" im Rathausinnenhof, wo Kinder basteln und backen können.
Die 30 Meter hohe Weihnachtstanne auf dem Marienplatz, geschmückt mit 2.500 Lichtern, ist ein beliebtes Fotomotiv. Jeden Abend um 17:30 Uhr (am Wochenende auch um 16:30 Uhr) erklingt vom Rathausbalkon Advents- und Weihnachtsmusik, die eine besondere Stimmung verbreitet.
4. Aachener Weihnachtsmarkt
Rund um den Aachener Dom und das historische Rathaus erstreckt sich jedes Jahr der Aachener Weihnachtsmarkt. Die festlich dekorierten Gassen und Plätze der Altstadt bieten eine malerische Kulisse für den Markt, der für seine internationale Atmosphäre bekannt ist. Besonders beliebt sind die Aachener Printen, ein traditionelles Honiggebäck, das seit Jahrhunderten nach geheimem Rezept hergestellt wird.
Eine Besonderheit des Aachener Weihnachtsmarktes ist die sogenannte "Printenmann-Tradition": Ein großer, aus Printen hergestellter Mann wird während der Adventszeit im Rathaus ausgestellt und am 6. Januar, dem Dreikönigstag, an Kinder verteilt.
5. Stuttgarter Weihnachtsmarkt
Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt gehört zu den größten und ältesten in Deutschland. Mit über 290 festlich geschmückten Ständen verwandelt er die Innenstadt in ein glitzerndes Winterwunderland. Eine Besonderheit ist das umfangreiche Kulturprogramm auf der Marktplatzbühne, mit täglich wechselnden Auftritten von Chören und Musikgruppen.
Bekannt ist der Markt auch für seine aufwendige Dekoration – die Dächer der Stände sind mit kunstvollen Figuren und Motiven geschmückt. Ein Highlight ist die finnische Weihnacht auf dem Karlsplatz, die mit einer Original-Blockhütte, finnischen Spezialitäten und einem echten Rentierschlitten einen Hauch von Lappland nach Stuttgart bringt.
6. Kölner Weihnachtsmärkte
Köln bietet nicht nur einen, sondern gleich mehrere Weihnachtsmärkte, die sich über die ganze Innenstadt verteilen. Der bekannteste ist der Markt am Kölner Dom, der vor der imposanten Kulisse der gotischen Kathedrale stattfindet. Mit der größten Weihnachtstanne im Rheinland und über 150 festlich geschmückten Buden zieht er jährlich Millionen von Besuchern an.
Besonders reizvoll ist aber auch der "Heimat der Heinzel" auf dem Alter Markt und dem Heumarkt, wo laut Legende die Kölner Heinzelmännchen nachts ihre Arbeiten verrichten. Ein weiteres Highlight ist der schwul-lesbische Weihnachtsmarkt am Kölner Stadtgarten, der in einzigartiger Atmosphäre verschiedene Benefizaktionen unterstützt.
7. Rothenburg ob der Tauber – Reiterlesmarkt
In der mittelalterlichen Kulisse von Rothenburg ob der Tauber findet alljährlich der traditionelle Reiterlesmarkt statt. Die Stadt, die selbst wie aus einem Weihnachtsmärchen entsprungen wirkt, bietet mit ihren mittelalterlichen Gassen und Gebäuden eine einzigartige Atmosphäre. Der Name des Marktes geht auf das "Rothenburger Reiterle" zurück, eine Figur, die laut Überlieferung als Bote zwischen dieser und der jenseitigen Welt unterwegs ist.
Ein Besuch im Weihnachtsmuseum, das ganzjährig geöffnet ist, rundet das weihnachtliche Erlebnis in Rothenburg perfekt ab. Hier werden historische Weihnachtsdekorationen aus über vier Jahrhunderten ausgestellt.
8. Hamburger Weihnachtsmärkte
Hamburg bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Weihnachtsmärkte, die jeden Geschmack bedienen. Der historische Weihnachtsmarkt auf dem Rathausmarkt ist der traditionsreichste und findet vor der imposanten Kulisse des Hamburger Rathauses statt. Ein besonderes Highlight ist der fliegende Weihnachtsmann, der dreimal täglich mit seinem Rentierschlitten über den Markt gleitet.
Für ein besonderes Erlebnis sorgt der Weihnachtsmarkt "Santa Pauli" auf dem Kiez, der mit seinem unkonventionellen Programm und erotischen Überraschungen einen erfrischenden Kontrast zu traditionellen Märkten bietet. Maritim wird es beim Weihnachtsmarkt auf dem Spielbudenplatz an der Reeperbahn, der mit seinen in Segelschiffe umgebauten Buden das maritime Flair der Hansestadt widerspiegelt.
Praktische Tipps für den Besuch eines Weihnachtsmarktes
- Beste Besuchszeit: Unter der Woche und vormittags sind die Märkte in der Regel weniger überlaufen als am Wochenende oder in den Abendstunden.
- Kleidung: Da die meisten Aktivitäten im Freien stattfinden, ist warme Kleidung unerlässlich. Vergessen Sie nicht Handschuhe, Schal und Mütze.
- Pfandsystem: Für Getränke wie Glühwein wird oft ein Pfand für die Tasse verlangt. Die Tassen sind beliebte Souvenirs, die Sie gegen Zahlung des Pfandes behalten können.
- Bezahlung: Obwohl immer mehr Stände bargeldlose Zahlung akzeptieren, ist es ratsam, etwas Bargeld dabeizuhaben.
- Öffentliche Verkehrsmittel: Da Parkplätze in der Nähe der Weihnachtsmärkte oft knapp und teuer sind, empfiehlt sich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Fazit
Die Weihnachtsmärkte in Deutschland sind nicht nur ein wichtiger Teil der kulturellen Tradition, sondern auch ein Magnet für Touristen aus aller Welt. Mit ihrer einzigartigen Atmosphäre, den traditionellen Handwerkskünsten und den kulinarischen Köstlichkeiten bieten sie ein Erlebnis, das alle Sinne anspricht. Die festlich beleuchteten Stände, der Duft von Glühwein und Lebkuchen und die klangvolle Weihnachtsmusik schaffen eine magische Atmosphäre, die die Vorfreude auf das Weihnachtsfest steigert.
Jeder der vorgestellten Märkte hat seinen eigenen Charakter und seine Besonderheiten, die einen Besuch lohnenswert machen. Ob traditionell wie in Nürnberg und Dresden oder modern und unkonventionell wie in Hamburg – die Vielfalt der deutschen Weihnachtsmärkte ist beeindruckend und spiegelt die kulturelle Vielfalt des Landes wider.
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